Erklärung des Presseverein Ruhr Dortmund/Unna im DJV NRW

„Wir sind fassungs- und beinahe sprachlos über die heute verkündete Entscheidung der WAZ-Verlagsleitung, die traditionsreiche
„Westfälische Rundschau“ komplett zu schließen. Das künftige Blatt, das diesen Namen noch tragen wird, ist nichts weiter als ein Etikettenschwindel.

Wir fühlen mit den Kolleginnen und Kollegen am Dortmunder Brüderweg sowie in den zahlreichen Lokalredaktionen und bieten
ihnen jegliche Unterstützung an. Das Angebot, sozialverträgliche Lösungen im Einzelfall anzustreben, halten wir für das Mindeste
und in jedem Fall für eine Selbstverständlichkeit.

Geradezu skandalös ist der Plan, die sog. WR mit Lokalteilen der bisherigen Konkurrenzblätter zu bestücken. Das ist nicht nur eine
Überrumpelung und Bevormundung der Leserinnen und Leser, die sich diese sicherlich nicht gefallen lassen werden. Es ist ein
Tiefschlag für die demokratische Kultur und die Meinungsvielfalt. In Dortmund, der größten Stadt des Ruhrgebiets, wird es
künftig nur noch eine einzige Zeitungsredaktion geben, die über politische, wirtschaftliche, kulturelle und allgemeine Themen
in umfassender Form berichten kann.

Schockierend ist der offenbar unter größter Geheimhaltung ausbaldowerte Plan der Verleger in Essen, Dortmund und Unna auch
unter wettbewerbsrechtlichen Gesichtspunkten. Werden die Kartellbehörden zu dieser Form der Meinungs- und Anzeigenkonzentration
ihre Zustimmung geben? Oder haben sie es schon?

Wir erwarten einen hörbaren Protest von Politik und Wirtschaft in der Region.
Sonst droht mittel- bis langfristig das östliche Ruhrgebiets eine „Ein-Zeitungs-Region“ zu werden.

Dieser Beitrag wurde unter Aktuelles, Allgemein abgelegt und mit , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.