Presseverein zu Gast bei der privaten Medienakademie WAM – Studium mit enger Verzahnung von Theorie und Praxis

Dortmund. Studieren in kleinen Gruppen, individuelle Lernatmosphäre und eine enge Verzahnung von Theorie und Praxis prägen die Medienakademie WAM, sagt Direktorin Inez Koestel. Sie nahm sich einen Abend Zeit, um Mitgliedern des Pressevereins die private Einrichtung an der Bornstraße vorzustellen.  250 Studierende werden hier für die „Medien- und Kreativwirtschaft ausgebildet“, erläuterte die Leiterin. Die jungen Leute haben die Wahl zwischen sechs verschiedenen Disziplinen, in denen sie ein sog. WAM-Diplom erwerben können. Den Bachelor ist nicht möglich, weil der Akademie die dafür notwendige Anerkennung fehlt. Wohl aber ein Master-Abschluss, für den aber  ein Auslandsaufenthalt erforderlich wird. Die Studierenden wechseln zu Hochschulen in Großbritannien und Irland, die mit der Dortmunder Akademie zusammenarbeiten. Diejenigen, die sich zu diesem Schritt entschließen, stellen sich vor allem auch sprachlichen Herausforderungen, betonte die Direktorin. 100 Absolventen haben in den vergangenen zehn Jahren den Master geschafft.

Monatliche Studiengebühren

Da es sich um eine private Schule handelt, ergab sich während des Besuchs sehr schnell die Frage, welche Kosten die Studierenden zu tragen haben. 550 Euro pro Monat müssen die jungen Frauen und Männer aufbringen, die drei Jahre lang die Medienakademie besuchen. Wer die Fachrichtung Film- und Fernsehproduktion/Regie studiert, zahlt noch etwas mehr, nämlich 580 Euro im Monat. Einige Teilnehmer finanzieren das Studium mit Hilfe eines Bildungskredites, den die Sparkassen anbieten, berichtete Koestel. Manche junge Leute bekommen Bafög und können damit einen Teil der Kosten abdecken. Oftmals sind es auch die Eltern, die zahlen. Es sei aber nicht zu verkennen, dass zahlreiche Studierende nebenher jobben, ergänzte die Direktorin. Gerade von denjenigen, die Job und Studium miteinander vereinbaren müssen, stamme der Satz, dass sie „gelernt haben, sich gut zu organisieren.“

Breit gefächerter Themenkanon

„Allrounder-Denken“ gehört ohnehin zu den Fähigkeiten, die Teilnehmer entweder mitbringen oder aber sehr schnell lernen sollten. Denn in allen Fachbereichen steht ein breit gefächerter Kanon an Inhalten auf den Semesterplänen. Dabei sind nicht nur fachspezifische Themen angesagt, sondern auch angrenzende Wissensgebiete. Beispiel Kommunikations- und Mediendesign. Neben Bereichen wie Werbetheorie und Design befassen sich die Studierenden auch mit BWL, Rechtskunde und Wirtschaftspolitik. Die enge Anbindung an die Praxis und möglichst realitätsgerechte Gegebenheiten verdeutlichte die Direktorin unter anderem am Beispiel des Fachbereichs TV- und Radiojournalismus/Moderation. Die Teilnahme an einer Lehrredaktion gehört zu den Pflichtaufgaben. Wer Kultur- und Eventmanagement studiert, bereitet ein Kurzfilmfestival im Dortmunder Schauspielhaus vor, „mit allem, was dazugehört“, sagte die Akademiechefin. Von der Akquise über die Öffentlichkeitsarbeit bis hin zu den organisatorischen Feinheiten reichen die vielfältigen Aufgaben.  Die Studierenden wickeln ein solches Projekt weitestgehend selbstständig ab, Dozenten stehen ihnen natürlich zur Seite. Zum festangestellten Team der Akademie gehören zehn Mitarbeiter, darüber hinaus sind aber auch noch rund 90 freie Referenten im Einsatz.

Notenvergabe und der Ruf der Akademie

Einige Schulungsräume an der Bornstraße erinnern an Hörsäle (in Kleinformat). Zur Ausstattung gehören zudem mehrere digitale Studios. Das Filmstudio ist allerdings ausgelagert, befindet sich aber in unmittelbarer Nähe. Um einen Platz in der Akademie zu bekommen, benötigt man das Abitur, erklärte die Direktorin. Für eine Bewerbung sind Arbeitsproben je nach Fachrichtung erforderlich. „Unsere Absolventen bekommen Stellen bei namhaften PR-Agenturen oder im Bereich des Films, gehen aber ebenso zu  privaten und öffentlich-rechtlichen Sendern“. Inwieweit es einer solchen Privatakademie überhaupt möglich ist, bei Prüfungen schlechte Noten zu vergeben, wollten die Gäste des Pressevereins wissen. Die Direktorin räumte ein, dass es sich durchaus um eine heikle Frage handele, aber die Noten seien schon reell, schließlich müsse man auch an den Ruf der Schule denken, deren Ursprung schon über 50 Jahre zurückliege. Sie ging hervor aus einer Werbeagentur.

Medienethischer Diskurs

In der heutigen Medienlandschaft sei sehr deutlich zu beobachten, dass der klassische Journalismus zurückgehe, sagte Koestel. Gleichzeitig nutzen und gestalten junge User aber auch die neuen Formate wie Blogs oder Videoportale. Und das nach Worten der Direktorin durchaus mit einer gewissen Kühnheit und Frechheit und zugleich „herzerfrischend“. Wodurch sich schließlich guter Journalismus auszeichne, sei es wert, unter medienethischen Gesichtspunkten diskutiert zu werden. www.wam.de

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WAM-Direktorin Inez Koestel (l.) stellte den Gästen des Pressevereins Ruhr die Medienakademie an der Bornstraße vor.

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