Presseverein verleiht Eisernen Reinoldus an Benedikt Stampa

 

Die Verteidigung der Hochkultur. So könnte man den Samstagabend im Dortmunder Rathaus überschreiben, an dem der Presseverein Ruhr seinen Preis, den „Eisernen Reinoldus“, an den Intendanten des Dortmunder Konzerthauses, Benedikt Stampa, verlieh.

Benedikt Stampa (2.v.re.)nimmt den "Eiseren Reinoldus" , überreicht durch die beiden stellvertretenden Vorsitzenden Petra Shrader und Anja Cord entgegen. Laudator Götz Alsmann  und Bürgermeisterin Birgit Jörder gehörten zu den ersten Gratulanten. Foto: Pal Delia

Benedikt Stampa (2.v.re.) nahm den „Eisernen Reinoldus“, überreicht durch die stellvertretenden Vorsitzenden Petra Schrader und Anja Cord entgegen. Laudator Götz Alsmann und Bürgermeisterin Birgit Jörder gehörten zu den ersten Gratulanten. Foto: Pal Delia

 

 

Denn Stampa zählt zu jenen Kulturschaffenden, die den zuletzt eher in Verruf geratenen Begriff der „Hochkultur“ pflegen und ihn mit positiven Inhalt füllen. Dabei hat sich das Konzerthaus auf die Fahne geschrieben, „Musik für alle“ zu veranstalten. Dies ist einer der Gründe, warum die Journalisten aus Dortmund und dem Kreis Unna Stampa den Preis zuerkannten. Das bedeutet aber nicht, erläuterte Stampa in seiner Preisträgerrede, dass das Konzerthaus alle Ansprüche an sein Programm und sein Publikum aufgeben wolle: „Ein paar Schwellen darf die Hochkultur schon noch haben“, sagte er. Wer die Besucherzahlen des Konzerthauses kennt, der weiß, dass dies die Menschen nicht davon abhält, die Musik in Stampas Haus zu erleben: „Quote und Qualität schließen sich nicht aus“, sagte der Intendant, der sich nicht als alleinigen Preisträger sah, sondern die Auszeichnung stellvertretend für das gesamte Konzerthaus-Team annahm.

Dass Stampa nicht dazu neigt, einen elitären Kultur- und Musikbegriff zu pflegen, war der Laudatio von Götz Alsmann zu entnehmen. Und der Musiker und Entertainer weiß, wovon er spricht, zählt er doch zu den Stammgäste auf der Konzerthaus-Bühne. Er lobte Stampa dann auch unter anderem dafür, dass Konzerthaus für Musikarten wie Jazz und Pop geöffnet zu haben.

Zu Beginn begisterte Götz Alsmann die Gäste mit einer Darbietung am  Flügel. Foto: Anja Cord

Zu Beginn begeisterte Götz Alsmann die Gäste mit einer Darbietung am Flügel. Foto: Anja Cord

 

Alsmanns ebenso unterhaltsame wie niveauvolle Laudatio passte bestens zu einer rundum gelungenen Reinoldus-Verleihung, zu der etwa 250 Gäste kamen. Doch obwohl die sich in Feierlaune befanden, blickte die stellvertretende Vorsitzende des Pressevereins, Petra Schrader, auch auf die journalistisch dunklen Seiten des zu Ende gehenden Jahres zurück. Das hatte damit begonnen, dass der WAZ-Konzern (heute: Funke Mediengruppe) die Redaktionen der traditionsreichen Dortmunder ,Westfälischen Rundschau‘ schloss und fast 200 Journalistinnen und Journalisten entließ.

Johannes Brüne

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