Rechter Psychoterror gegen Dortmunder Journalisten

Seit längerem wettert die rechte Szene in Dortmund gegen die Medienberichterstattung über ihr Treiben. Jetzt haben sie die einschlägigen Foren verlassen und sind zu persönlichen Attacken übergegangen. Dabei schrecken sie vor den Mitteln privaten Psychoterrors nicht zurück.
Ein Redakteurs-Kollege der Ruhr-Nachrichten geriet ins Visier der Dortmunder Neonazis. Seit Jahren berichtet er über deren Treiben in Wort und Bild. In seinen Kommentaren nimmt er schonungslos Stellung und zeigt „Klare Kante“ gegen Rechts. Damit ist er offenbar zur „Hass-Figur“ der Nazis geworden. Sie wollten direkt vor seinem Privathaus am 4. Advent demonstrieren. Es ging ihnen darum, durch das Eindringen in die Privatsphäre Druck auf den Kollegen und seine Familie auszuüben. Zurecht hat der Dortmunder Polizeipräsident dieses Vorgehen mit SA-Methoden verglichen und folgerichtig verboten.

Nie zuvor in den vergangenen Jahrzehnten ist in Dortmund so dreist und massiv versucht worden, einen Journalisten einzuschüchtern. Das dürfen wir uns als Berufsstand nicht gefallen lassen. Wir haben im DJV – auf Orts- und auf Landesebene – im Vorfeld darüber diskutiert, ob und wie wir darauf in der Öffentlichkeit reagieren sollen. Ob auch wir ein sichtbares Zeichen der Solidarität mit dem Kollegen, aber auch für das Selbstbewusstsein der Dortmunder Medien setzen sollten. Wir haben es nicht getan, weil der betroffene Kollege uns darum gebeten hatte. Er war der Meinung, dass ein bewusstes Ignorieren des braunen Dortmunder Dumpfsinns die beste Methode sei. Dieser Einschätzung sind wir gefolgt. Zumindest in diesem Fall und zumindest bis jetzt.

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