Feiger Angriff auf WDR-Journalisten

Der DJV-Presseverein Ruhr verurteilt aufs Schärfste die hinterhältige Attacke eines stadtbekannten Rechtsextremisten auf zwei WDR-Journalisten am Samstag (9.5.) in der Dortmunder Innenstadt.
„Wir sind entsetzt über die Dreistigkeit der Tat, denn sie fand offenbar unter den Augen der Polizei, also von Dutzenden von Zeugen statt“, so Kay Bandermann, Vorsitzender des PV Ruhr. Dies offenbare die Feindseligkeit und die Gewaltbereitschaft der rechten Szene gegen Journalisten und eine freie Berichterstattung.

Am Samstagnachmittag war es in Dortmund – wie in vielen anderen deutschen Städten – zu Demonstrationen diverser Gruppen – darunter auch Neonazis – gegen die Corona-Restriktionen gekommen. Nachdem eine nicht-genehmigte Kundgebung durch das Ordnungsamt aufgelöst wurde, verfolgten die Rechtsextremen einen Redaktionsmitarbeiter der Nordstadtblogger. Die beiden WDR-Kollegen beobachteten die Szenerie. Völlig überraschend schlug dabei ein 23jähriger gegen die Filmkamera des WDR-Reporters. Der Schlag war so heftig, dass die Kamera den zweiten WDR-Mitarbeiter am Kopf verletzte. Der Angreifer wurde sofort von den anwesenden Bereitschaftspolizisten festgenommen und abgeführt.

Vor dem Hintergrund der Vorfälle in Berlin in den vergangenen Tagen hatte die Polizei in Dortmund schon im Vorfeld angekündigt, auf den Schutz der Berichterstatter und ihrer Arbeitsbedingungen ein besonders Augenmerk zu werfen. So machte Polizeipräsident Gregor Lange am Freitag (8.5.) klar, dass Journalisten für ihn Grundrechtsträger seien. Lange wörtlich: „Wer Journalisten gegenüber Gewalt androht oder anwendet, zielt darauf ab, eine freie und unabhängige Berichterstattung und damit die Pressefreiheit grundsätzlich zu beeinträchtigen oder zu verhindern.“

„Nach unseren Informationen war der Schutz der Journalistinnen und Journalisten an diesem Samstag ausdrücklicher Bestandteil des polizeiinternen Einsatzbefehls“, so PVR-Vorsitzender Kay Bandermann. „Diese Würdigung der Bedeutung unserer Arbeit begrüßen wir ausdrücklich.“

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